
Kleine Blume, große Wirkung im Garten
Sie wachsen überall, lassen sich nicht unterkriegen – und werden trotzdem oft übersehen: Gänseblümchen! Ob zwischen Rasenhalmen im Schrebergarten, am Wegrand oder mitten im Gemüsebeet – die zarten Blümchen mit den weißen Blättern und der sonnengelben Mitte sind echte Überlebenskünstler. Doch hinter ihrer schlichten Erscheinung steckt mehr, als du vielleicht denkst.
Robust, genügsam – und wunderschön
Das Gänseblümchen (lateinisch: Bellis perennis) gehört zur Familie der Korbblütler. Es wird nur 5 bis 15 Zentimeter hoch, blüht aber oft vom Frühjahr bis in den späten Herbst – und bei mildem Wetter sogar im Winter. Eine kleine Pracht in deinem Schrebergarten, über das gesamte Jahr.
Es bildet eine flache Blattrosette mit kleinen, spatelförmigen Blättern. Seine Blütenblätter sind weiß und färben sich manchmal zart rosa – besonders an kühleren Tagen. Es liebt die Sonne, kommt aber auch mit Halbschatten klar. Und: Selbst nährstoffarme Böden machen ihm nichts aus. Für uns Gärtner*innen heißt das: Einmal angesiedelt, bleibt’s da!
Ein Blümchen mit Botschaft
In der Blumensprache steht das Gänseblümchen für Unschuld, Treue und Hoffnung. Schon im Mittelalter wusste man um seine „Heilkraft“. Kinder (und jung Gebliebene) kennen das Spiel „Er liebt mich, er liebt mich nicht“, bei dem man Blatt für Blatt abzupft – bis die Wahrheit rauskommt. Nostalgie pur!
Heilkraut aus dem Rasen
Kaum zu glauben, aber wahr: Das Gänseblümchen ist eine echte Heilpflanze! Es enthält wertvolle Saponine, Flavonoide und Gerbstoffe. Diese wirken entzündungshemmend, schleimlösend und hautberuhigend.
Du kannst es zum Beispiel verwenden:
• Als Tee bei Erkältungen oder zur Magenberuhigung
• Als Umschlag bei Hautreizungen, kleinen Wunden oder Insektenstichen
• Als Badezusatz bei empfindlicher Haut
Ein selbst gemachter Gänseblümchensirup oder ein Salbenauszug mit Öl sind tolle Naturheilmittel – ganz einfach herzustellen und völlig kostenlos aus dem eigenen Garten.
Gänseblümchen auf dem Teller? Unbedingt!
Ja, die kleinen Blüten sind essbar – und sogar lecker! Ihr Geschmack ist leicht nussig und würzig. Ideal zum Aufpeppen von:
• Salaten
• Butterbroten
• Kräuterquark
• Süßspeisen
Ein Gänseblümchen auf dem Kartoffelsalat? Sieht hübsch aus und zaubert jedem Gartenfreund ein Lächeln ins Gesicht.
Fazit: Ein Alleskönner im Mini-Format
Im Schrebergarten gibt’s keine „Unkräuter“ – nur Pflanzen, die ihren Platz finden müssen. Und das Gänseblümchen hat ihn sich mehr als verdient: pflegeleicht, heilkräftig, hübsch und sogar essbar. Also nicht immer gleich wegsensen – vielleicht einfach mal stehen lassen, staunen und genießen. ?
Matthias Bünemann (Fachberater)

Kommentar schreiben