Ambrosie – eine unscheinbare Pflanze mit großer Gesundheitsgefahr
Die Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), auch als Beifußblättriges Traubenkraut bekannt, ist eine invasive Pflanze, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. Was zunächst wie ein unscheinbares Wildkraut wirkt, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer ernsten Bedrohung für die öffentliche Gesundheit und Biodiversität in Europa entwickelt – insbesondere in Deutschland breitet sie sich zunehmend aus.
Die Pflanze ist einjährig, wächst meist 20 bis 150 cm hoch und bevorzugt nährstoffreiche Standorte wie Straßenränder, Bahndämme, Baustellen, Felder und auch Gärten. Ihre Blätter ähneln denen des Beifußes, was ihre Identifikation für Laien erschwert. Ab Juli beginnt sie zu blühen und produziert bis in den Oktober hinein gewaltige Mengen an Pollen – und genau darin liegt das Hauptproblem.
Gesundheitliche Risiken
Ambrosienpollen zählen zu den aggressivsten Allergieauslösern überhaupt. Bereits 5 Pollen pro Kubikmeter Luft reichen aus, um bei empfindlichen Menschen Heuschnupfen auszulösen. Bei stärkerer Belastung kommt es zu asthmatischen Beschwerden, Augenentzündungen, Hautreaktionen und in schweren Fällen zu chronischem Asthma. Besonders tückisch: Die Ambrosie blüht spät im Jahr, wodurch die Allergiesaison teils bis in den Oktober verlängert wird – eine enorme Belastung für Allergiker:innen.
Auch bei direktem Kontakt, etwa beim Jäten, kann es zu Hautirritationen kommen. Für betroffene Gesundheitssysteme entstehen hohe Folgekosten durch Medikamente, Arztbesuche und Arbeitsausfälle.
Ökologische und landwirtschaftliche Folgen
Neben den gesundheitlichen Risiken verdrängt Ambrosia heimische Pflanzenarten und stellt somit ein Risiko für die Biodiversität dar. Auch in der Landwirtschaft verursacht sie wirtschaftliche Schäden, da sie Felder verunkrautet und schwer zu bekämpfen ist. Ihre Samen sind bis zu 40 Jahre keimfähig und werden über kontaminierte Erde, Maschinen, Vogelfutter und Straßenverkehr verbreitet.
Was tun?
Frühzeitiges Erkennen und konsequentes Entfernen vor der Blüte sind entscheidend. Die Pflanze sollte mitsamt Wurzel ausgerissen und im Hausmüll entsorgt werden – niemals auf den Kompost! Schutzkleidung und Atemschutz sind beim Entfernen empfehlenswert.
Fazit:
Die Ambrosie ist eine der gefährlichsten invasiven Pflanzen in Europa. Ihre Bekämpfung erfordert Aufklärung, Vorsicht und konsequente Maßnahmen – besonders auch in privaten Gärten und
Kleingartenanlagen.
Matthias Bünemann (Fachberater)

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