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Götterbaum

Der Götterbaum: Ein invasiver Überlebenskünstler mit Schattenseiten

 

Der Götterbaum (Ailanthus altissima), auch als Himmelsbaum bekannt, trägt einen klangvollen Namen – doch was sich poetisch anhört, stellt für die heimische Natur und zunehmend auch für Städte und Gärten eine ernstzunehmende Bedrohung dar.

 

Ursprünglich stammt der Baum aus China und wurde im 18. Jahrhundert als Park- und Alleebaum nach Europa gebracht. Heute gilt er als eine der invasivsten Baumarten Europas – und breitet sich auch in Kleingartenanlagen und urbanen Randzonen unaufhaltsam aus.

 

Typisch für den Götterbaum sind seine rasche Wuchsleistung und seine extreme Widerstandsfähigkeit. Er gedeiht auf nahezu jedem Boden, kommt mit Trockenheit, Luftverschmutzung und Hitze gut zurecht – ideale Voraussetzungen, um sich in Städten und Gärten zu etablieren. Innerhalb kurzer Zeit kann er bis zu 25 Meter hoch werden. Seine gefiederten Blätter ähneln denen eines Walnussbaums, der Stamm verströmt einen unangenehmen Geruch, besonders bei Verletzung.

 

Das eigentliche Problem: Der Götterbaum bildet über sein Wurzelwerk zahlreiche Ausläufer und kann sich vegetativ rasant vermehren. Selbst aus kleinsten Wurzelresten wächst er erneut. Wird er gefällt oder beschädigt, reagiert er mit noch stärkerem Austrieb – was eine Bekämpfung zur Herausforderung macht. In Kleingärten erscheint er oft zunächst unauffällig in Hecken oder an Wegrändern, entwickelt sich aber schnell zu einem dominanten Gehölz, das andere Pflanzen verdrängt und bauliche Strukturen gefährden kann.

 

Ökologisch gesehen trägt der Götterbaum wenig zur heimischen Artenvielfalt bei. Er wird von wenigen Insektenarten genutzt und bietet Vögeln kaum Lebensraum. Zudem sondert er Substanzen ab, die das Keimen anderer Pflanzen hemmen – ein sogenannter allelopathischer Effekt.

 

Die Bekämpfung erfordert Geduld und Konsequenz: Jungbäume sollten mit der Wurzel entfernt werden, größere Exemplare dürfen nicht einfach gefällt, sondern müssen in mehreren Schritten kontrolliert behandelt werden – idealerweise unter fachlicher Anleitung.

 

Fazit: Der Götterbaum ist ein zäher, anpassungsfähiger Überlebenskünstler. Doch seine Fähigkeit zur Selbstvermehrung und seine ökologischen Nachteile machen ihn zu einem ernsthaften Problem, dem Gartenbesitzer:innen frühzeitig und gezielt begegnen sollten.

 

Matthias Bünemann

 

Fachberater

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