· 

Japanische Staudenknöterich

Der Japanische Staudenknöterich: Ein Eroberer im Schrebergarten

 

Der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica), auch als Japan-Knöterich bekannt, ist eine der weltweit invasivsten Pflanzenarten. Ursprünglich aus Ostasien stammend, wurde er im 19. Jahrhundert als Zier- und Nutzpflanze nach Europa eingeführt – geschätzt für sein schnelles Wachstum, seine dekorativen Blätter und seine Widerstandskraft. Heute jedoch bereitet er Hobbygärtner:innen, Behörden und Naturschützer:innen erhebliche Sorgen.

 

Diese krautige Pflanze kann innerhalb weniger Wochen bis zu drei Meter hoch werden. Sie bildet dichte Bestände, die alles unterdrücken, was darunter wächst – darunter auch heimische Arten, die für Insekten und andere Tiere wichtig sind. Ihre kräftigen Wurzelsysteme reichen über drei Meter in die Tiefe und können sich bis zu sieben Meter seitlich ausbreiten. Damit kann der Japan-Knöterich nicht nur ganze Gartenflächen überwuchern, sondern auch bauliche Strukturen wie Terrassen, Mauern und sogar Fundamente beschädigen.

 

In Schrebergärten ist die Pflanze ein besonderes Problem, da sie oft unbemerkt in Komposterde oder Pflanzabfällen mit eingeschleppt wird. Ein kleines Stück Wurzel reicht aus, um eine neue Pflanze entstehen zu lassen – und so beginnt die unkontrollierbare Ausbreitung. Besonders tückisch: Selbst mehrfaches Mähen oder Abreißen der Triebe führt nicht zur Ausrottung – im Gegenteil, es kann das Wachstum sogar fördern, wenn Pflanzenteile im Boden verbleiben.

 

Die wirksamsten Methoden zur Bekämpfung sind entweder regelmäßiges, sehr tiefes Ausgraben der gesamten Wurzelmasse über mehrere Jahre hinweg oder – in Ausnahmefällen empfehlen Profis sogar den Einsatz von Herbiziden. Lehne ich aber für Kleingärtner/innen ab. Wir wollen invasive Pflanzen zwar loswerden, sind aber nicht auf Ertrag, der durch Invasoren geschmälert werden könnte, angewiesen. Geduld sollte hier das geeignete Mittel sein. Entsorgt werden müssen alle Pflanzenteile in verschlossenen Säcken über den Restmüll oder in speziellen Grüngutannahmestellen. Auf keinen Fall dürfen sie auf den Kompost oder in die freie Natur gelangen.

 

Der Japanische Staudenknöterich ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine einst geschätzte Gartenpflanze zur ökologischen Bedrohung werden kann – und wie wichtig es ist, frühzeitig zu erkennen und konsequent zu handeln.

 

Matthias Bünemann

 

Fachberater

Kommentar schreiben

Kommentare: 0


Geschäftsstelle

Bezirksverband Bielefeld und Kreis Gütersloh der Kleingärtner e.V.

 

Gadderbaumer Straße 40 c 

33602 Bielefeld

 

Tel: 05 21 / 17 98 91   •   Fax: 05 21 / 17 98 96   •   info@kleingarten-bielefeld.de